Am Oberwiesenfeld München

ingenhoven associates gewinnen den Wettbewerb für ein neues Stadtquartier in München. Bis 2027 wird nördlich des Olympiaparks auf nicht mehr genutzten, ehemaligen Industrieflächen der Knorr-Bremse AG ein neues Stadtviertel für mehr als 1.000 Bewohner entstehen. Um einen großzügigen Communal Garden gruppiert sich eine lebendige Mischung aus Wohnungen, dazu Läden, Gastronomie, zwei Kindertagesstätten, ein Pflegeheim sowie Büros.

Christoph Ingenhoven: „Die Bevölkerung Münchens wächst und dennoch müssen wir die wachsenden Bedürfnisse mit Hilfe eines geringeren Ressourcenverbrauchs befriedigen. Die Antwort von uns Architekten sollten also nachhaltige Konzepte für diese große, dichte, lebenswerte Stadt sein. Wir freuen uns darauf, ‚Am Oberwiesenfeld‘ ein lebendiges Quartier zu planen – ein Stück Stadt für alle, das den höchsten ökologischen Standards entspricht und dabei vielfältige Formen von Grün integriert, auf Dächern, Terrassen bis zum großen Communal Garden.“

Photovoltaik und intelligente Nutzung der Fernwärme, Cradle to Cradle, Communal Garden

Der Entwurf setzt „neue architektonische und städtebauliche Maßstäbe“, so Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin von München. Das lange Zeit geschlossene, frühere Industriegelände wird geöffnet, der Stadtraum Olympiapark konzeptionell nach Norden erweitert. Der hohe Nachhaltigkeitsanspruch – Energie und Ressourcenverbrauchs der Gebäude werden über ihren gesamten Lebenszyklus betrachten und soweit möglich minimiert – spiegelt das Ziel der Stadt München wieder, bis 2030 CO2-frei zu sein.

Bereits beim Bauen wird unter anderem durch die Verwendung von recyceltem Beton bis zu 25 Prozent CO2 eingespart. Durch das Zusammenwirken von Photovoltaik auf den Dächern und in Teilen der Fassade sowie der intelligenten Nutzung von Fernwärme wird ein klimaneutrales und energieoptimiertes Quartier möglich. Durch den Cradle to Cradle-Ansatz erhalten Dinge ein zweites Leben. Ein ausdifferenziertes Grünkonzept schließt begrünte Dächer, eine Bepflanzung der geschwungenen Balkone sowie einen großen Communal Garden für alle Bewohnern des Viertels ein. Der Stadt so viel Grün wie möglich zurückzugeben, damit das städtische Mikroklima zu verbessern und der Überhitzung der Innenstädte entgegenzuwirken, ist ein grundlegendes Anliegen von ingenhoven associates.

Stadt für alle

„Wir wollen Stadt bauen – und keine Siedlung. Wir verfolgen eine sehr langfristige Perspektive“, so Dr. Jürgen Büllesbach, OPES-Geschäftsführer. Die OPES Immobilien GmbH, hinter welcher der Münchner Unternehmer Heinz Hermann Thiele steht, wird sämtliche Immobilien des neuen Viertels langfristig im eigenen Bestand halten und selbst verwalten. 40 Prozent der Wohnungen werden nach der Sozialgerechten Bodennutzung SoBoN sozial gefördert oder preisgedämpft sein – eine lebendige Mischung für einen breiten Querschnitt der Bevölkerung. Baubeginn ist für 2022, die Fertigstellung für 2027 geplant.