University College Dublin

Das «University College Dublin» (UCD), dessen Geschichte bis in das Jahr 1854 zurückgeht, ist die größte Universität von Irland. Die Fakultäten wurden seit Beginn der 60er Jahre an den Campus Belfield verlegt. Die Sanierung des Campus unter dem Titel Gateway Project plante das UCD auch, um sich als führende internationale Universität zu etablieren. Erklärtes Ziel war, «ein lebendiges Umfeld für Studierende, Belegschaft, Besucher und die weitere Allgemeinheit» zu schaffen (UCD). ingenhoven architects wurden 2007 nach einem internationalen Wettbewerb unter weltweit 62 Unternehmen ausgewählt, diese Vision umsetzen. UCD-Präsident Dr. Hugh Brady: «Die Kreativität des vom Christoph Ingenhovens Team entwickelten Designs trifft genau unsere Vision, eine Ort moderner Schönheit schaffen, der nahtlos in die natürliche Landschaft des Campus übergeht und dabei alle ökologischen Standards in Sachen Energieverbrauch übertrifft.»

Das «UCD Gateway» ist ein neuer Typ Campus, bei dem bestehende und zukünftige Gebäude um einen zentralen Grünbereich arrangiert sind. Der Umweltkonzept sieht einen nachhaltigen und autofreien Campuskern vor, der ohne CO2-Emissionen oder fossile Brennstoffe auskommt. Die parallel angeordneten primären drei Gebäudereihen teilen sich ein gemeinsame geschwungene Dachhaut, die visuelle Einheitlichkeit schafft und als Außenhülle für Plaza und Atrien dient. Der Masterplan sieht den Zugang zum Campus von der Nationalstraße N11 über die Gateway Plaza vor. Das UCD Gateway umfasst Unterrichtsräume, Laboratorien, Galerien, Büros, Handelsflächen, ein Kino, Restaurants und Bars, eine Freilichtbühne, sowie Studentenwohnungen und ein Hotel.

Charakteristisch für das neue Campusgebäude ist die geschwungene begrünte Dachkonstruktion, die alle Bauteile überspannt und Photovoltaik-, Solarthermieanlagen und Windturbinen integriert. Die Gateway Plaza besteht aus umweltverträglichen Niedrigenergiebauten. Die Fassaden bieten Wärmedämmung, natürliche Belüftung und ein Höchstmaß an Sonnenlicht. Die Gebäude sind mit effizienten Beleuchtungssystemen ausgestattet und nutzen Solarenergie sowie Erdwärme. Das Campusgebäude wird zu 100 % energieautark sein und zum Schutz natürlicher Ressourcen beitragen. Das Regenwassermanagement nutzt Gründächer und Feuchtlandschaften als natürlichen Filter und speist das Regenwasser ins Grauwassernetz der Gebäude ein. Eine grüne Lunge mit neuem Baumbestand und landschaftlich angelegten Parkanlagen verbessert das Mikroklima auf dem Campusgelände und in den Gebäudentrakten. Die große Holzdachkonstruktion läßt einen weitgehenden Einsatz von vorgefertigten Teilen vor, was kurze Bauzeiten und höchste Qualität gewährleistet.