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Toranomon Hills Towers, Tokyo

Tokios vertikale Gartenstadt

Der Toranomon-Hills-Tower, eines der höchsten Hochhäuser Tokios, wird von zwei neuen, beeindruckenden Begleitern flankiert: einem Geschäftsturm, 36 Geschosse und 185 Meter hoch, sowie einem Wohnturm, mit 54 Geschossen und 220 Metern Höhe das höchste Wohnhochhaus Japans. Alle drei Hochhäuser werden von einem grünen, öffentlich zugänglichen Plateau auf Höhe des ersten Obergeschosses miteinander verbunden. ingenhoven associates sind das erste deutsche Architekturbüro seit 1895, seit der Eröffnung des damaligen Hauptsitzes des japanischen Justizministeriums der Berliner Architekten Hermann Ende und Wilhelm Böckmann, das wieder in der japanischen Hauptstadt baut.

Zentrales gestalterisches Element ist die reiche Pflanzenwelt, die die Hochhäuser mit ihrer Umgebung verwebt: Die beiden neuen Türme integrieren sich in das umgebende Stadtviertel, indem sie den höheren Mittelturm respektieren und zugleich eine eigene, zeitgenössische städtebauliche Antwort entwerfen. Sie nehmen das Grün der angrenzenden Parkanlagen und der Gärten des historischen Mt. Atago Schreins, einem Shintō-Schrein mit Vorgängerbau von 1603, auf. Dabei fächern sie sich in Richtung der Erdgeschosszone stufenförmig auf. So entstehen begrünte Terrassen und über Straßenniveau, oberhalb der Plaza, ein neues, öffentlich zugängliches, begrüntes Plateau. Es ist ausschließlich Fußgängern vorbehalten und vernetzt alle drei Türme miteinander – die Cafés und Restaurants in beiden neuen Hochhäusern, sowie Läden, die große Lobby und den Co-Working-Bereich im Büroturm. Bänke laden zum Verweilen ein, dazu Flächen für Sport und leise Wasserspiele – ein Ort des Ausgleichs mit Zonen der Ruhe mitten in der Hektik der größten Stadt der Welt.

Die Gestaltung der Türme ist etwa im Hinblick auf die Dimensionierung der Bauteile an mögliche Erdbeben und Taifune angepasst. Ähnlich alten Tempelbauten sind die Häuser konstruktiv so ausgelegt, dass Schwingungen passiv gedämpft werden. Beide elegante Gebäudekörper werden durch die auskragenden Geschossplatten, die mit weißem, pulverbeschichtetem Aluminium abschließen, strukturiert. Diese Vorsprünge dienen als Sonnenschutz und Balkone. Im Wohnturm verfügt jede der 550 Eigentumswohnungen und Serviced Apartments über einen eigenen Balkon; gemeinsam genutzt werden Spa, Pool, Gästezimmer, Fitnesscenter sowie die Kinderbetreuung. Zugleich bieten die Vorsprünge den Raum für die Bepflanzung, die bis ins siebente bzw. elfte Geschoss reicht. Die Pflanzen nehmen Bezug auf ihren jeweiligen Standort, auf Höhe und Wind – bis zum zweiten Obergeschoss Bäume und Sträucher, in den darüber liegenden Etagen niedrigeres Grün. Zusätzlich verfügt der Büroturm über einen Dachgarten. Insgesamt beträgt die Grünfläche gut 7.800 m2, dazu eine Vielzahl großer Bäume. Erreicht wird so eine „Green Replacement-Quote“ von 64,5 Prozent sowie ein CASBEE „S“ Rating, das höchste Level dieser Klassifizierung. Mit einer neuen U-Bahn-Station der Hibiya-Linie im Untergeschoss, dazu einer Schnellbusstation für den Express zu beiden Interkontinentalflughäfen sind die Hochhäuser optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Das Toranomon- Azabu-Dai-Areal ist das größte Stadtentwicklungsprojekt von Mori Building, noch initiiert von Minoru Mori (1934–2012), berühmter japanischer Unternehmen und Präsident von Mori Building, bis heute einer der größten privaten Immobilienentwickler Japans. Der Name „Toranomon“, japanisch für „Tiger Tor“, erinnert an das südlichste Tor zum späteren Kaiserpalast an dieser Stelle, das nach 1870 abgerissen wurde. Heute entsteht hier, mitten im Bezirk Minato im südlichen Zentrum Tokios, ein lebendiges Stadtviertel mit kurzen Wegen mit Wohnungen, Büros, Hotel, Schule, Sportflächen etc.

  • Standort
  • Tokio, Japan
  • Gebaut
  • Bauzeit: 2016–2022

    BGF Büro-Hochhaus: 173.000 m²
    BGF Wohn-Hochhaus: 121.000 m²