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Neanderthal Museum Mettmann

Im Neanderthal sollte auf dem Grundstück einer ehemaligen Gartenschänke ein neues Museum gebaut werden.

Der Begriff „Neanderthaler” gehört seit dem Fund von 1856 zu den weltweit verbreitetsten deutschen Vokabeln. Kaum einer kennt aber den Fundort, das Neanderthal. Eine geographische Verankerung sollte den örtlichen Tourismus aktivieren. Das Neanderthal ist eine malerische Landschaft mit bewaldeten Hängen. Diese Idylle gab es vor 60.000 Jahren, zur Zeit des Neanderthalers, noch nicht. Statt dessen gab es eine unwirtliche Hochebene. Der Geländeversprung markiert die Grenze zwischen norddeutscher Tiefebene und Bergischem Land. Auf der Hochebene gab es zahlreiche Rinnsale, die sich in den weichen Kalkstein gegraben hatten und Höhlen bildeten. In einer solchen Höhle am Flußufer wurde der Neanderthaler beerdigt.

Ausgangspunkt des Entwurfs war die Bedeutung der Fundstätte eines prähistorischen Menschen. Der Ansammlung von Gebäuden sollte kein weiteres hinzugefügt werden. Dem Neanderthaler sollte kein Haus gebaut werden, sondern das Museum, in dem Szenarien und Lebensumstände des Neanderthalers gezeigt werden, zu einem Teil der Landschaft werden. Der Flußlauf sollte vorsichtig renaturiert werden und am Ufer das Museum in den arenaförmig angelegten Hang hineingeschoben werden. 
Der Ansatz war mehr landschaftsplanerisch als architektonisch. An bestimmten Punkten sollten Aussichtsmöglichkeiten geschaffen werden, um die Gesamtsituation überschaubar und begreifbar zu machen. In die Gartenmauer, die eine Terrasse über dem Hang abfängt, wurden Aussichtspunkte mit Bänken integriert.

Das Motiv der Höhle war durch den Fundort vorgegeben. Die Erdüberdeckung kann klimatisch als Pufferzone genutzt werden, die Sonneneinstrahlung minimieren und Erdwärme gewinnen. Für die Präsentation der Exponate dient eine Technikwand, auf der das Thema multimedial präsentieren wird.

  • Standort
  • Mettmann, Deutschland
  • Gebaut
  • Internationaler Wettbewerb 1993