1 Spring Street Melbourne
1 Spring Street: gekurvte Eleganz für Melbournes Mitte
Im Herzen von Melbourne wird ein neues 150 Meter hohes Wahrzeichen auf einem Baufeld entstehen, welches architektonische Geschichte ausstrahlt. Das L-förmige Bauareal befindet sich auf der Ecke von Spring Street und Flinders Street. Es beheimatet zwei geschützte Gebäude: das modernistische Shell House und das Milton House, ein ehemaliges Privatkrankenhaus.
Unser Entwurf für 1 Spring Street sieht einen Turm vor, der wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit in den Vordergrund rücken wird. Dieses zukunftsgewandte Gebäude kombiniert einen lebhaften öffentlichen Raum mit modernsten Büroräumen. Insgesamt beläuft es sich auf mehr als 43.000 Quadratmeter BGF. Um die schwierige Baulage auszunutzen, folgt unser Entwurf der Philosophie des „freundlichen Nachbarn“: Der Turm ragt in einem sanften Bogen über Milton House, sodass das ehemalige Krankenhaus weiterhin eine prominente Rolle spielen kann. Die von einem Amphitheater inspirierten Treppen in der Arealmitte bilden das wahre Herz des neuen Turms und zeichnen sich als gemeinschaftlicher und interaktiver Raum aus. Der Platz schafft eine wahre Interkonnektivität und ehrt die beiden denkmalgeschützten Bauten, indem er sie in die soziale Mitte rückt. Auf dem Fußgängerniveau streben wir eine dynamische urbane Verbindung zwischen Flinders Lane und Throssell Lane an. Eine solche Verbindung zwischen drei sehenswerten Bauten schafft ein attraktives Ensemble, das die verschiedenen Gebäudeidentitäten schützend an einen gemeinsamen Punkt zusammenführt.
Der Turm hat seinen Kern auf der östlichen Seite. Durch die periphere Lage des Kerns schafft unser Entwurf es, sowohl die Ausblicke als auch den Lichtertrag zu maximieren. Die Eleganz und das innovative Design des neuen Turms folgen nicht nur einem ökologisch nachhaltigen Ansatz, sondern sind auch grundsätzlich im Einklang mit der berühmten Umgebung: Die grazile Gebäudeform orientiert sich an den atemberaubenden Ausblicken gen Norden und Nordwesten und seine geschnittenen Umrisse reduzieren eine Überschattung der Nachbargebäude. Das Gebäude nutzt seine optimale Sonnenausrichtung vollkommen aus. Der Turm ist organisch geformt und verfügt über eine konkav facettierte Fassade. Eher als eine zusätzliche Sonnenschutzschicht hilft diese konkave Eigenschaft eine Eigenverschattung zu bewirken. Die Haut dieses Gebäudes schafft es besser als jede glatte Oberfläche sich selbst einen Sonnenschutz zu verschaffen. Das australische Klima setzt eine leichtisolierte Fassade mit starkem Sonnenschutz voraus. Unser einfacher Vorschlag bietet eine hohe Transparenz bei einer innovativen Verschattungslösung. Das Dach ist als Schrägdach mit prächtigen grünen Skyterrassen und integrierten Photovoltaikanlagen geplant. Die intensive Begrünung bietet Mitarbeitenden und Besucher*innen außerdem einen erholsamen Rückzugsort und trägt dazu bei, dem urbanen Hitzeinseleffekt entgegenzuwirken.
Die Fassade und die Dächer verfügen über integrierte Photovoltaikeinrichtungen, sodass sich die Energieeffizienz drastisch erhöhen lässt. Im Zusammenspiel mit einer intelligenten Fassade wird das Gebäude in der Lage sein, bis zu 30% seines Energiebedarfs selbstständig zu decken. Die solar gewonnene Energie wird zur mechanischen Kühlung im Bedarfsfall eingespielt. Gemäß unserer supergreen®-Haltung streben wir eine Nutzung von recyceltem Stahl und Beton an. Außerdem werden wir Bauteilaktivierung, effiziente Regen- und Sturmwassersysteme und Abwassersysteme einsetzen. Eine Besonderheit besteht in der katalysierenden Fassadenbeschichtung, um der Luftverschmutzung entgegenzuwirken, die in vielen modernen Großstädten immer problematischer wird: In einem passiven chemischen Prozess wird die Fassade giftiges Ozon in Sauerstoff umsetzen. Durch die Kombination dieser nachhaltigen Bausteine sind eine 6 Star Green Star-Zertifizierung, sowie ein 5,5 Star NABERS energy und und 4,5 Star NABERS water Rating somit erreichbar.
Der neue Turm wird ebenfalls eine grüne Mobilität unterstützen, indem Fahrradabstellplätze, Duschen und Spinde vorgesehen sind. Durchdachte end-of-trip Einrichtungen spielen eine zentrale Rolle in unseren architektonischen Bemühungen eine CO2-neutrale Mobilität zu fördern.